Ferdinand Lassalle (1825-1864) gründet in Leipzig den
»Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein«, der sich 1875 mit der von
August Bebel 1869 gegründeten »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei«
vereint.
1878
DAS VERBOT.
Zwei Attentate auf Kaiser Wilhelm, mit denen Sozialdemokraten
nichts zu tun hatten, liefern Bismarck den Vorwand zu den
»Sozialistengesetzen«.
1890
SPD: DIE STÄRKSTE WÄHLERPARTEI.
Nach dem Fall der »Sozialistengesetze« wird die SPD bei den
Reichstagswahlen mit 19,7 Prozent stärkste Wählerpartei im
Kaiserreich. 1912 vereint sie bereits 34,8 Prozent der
Stimmen.
1918
DAS FRAUENWAHLRECHT WIRD VERKÜNDET.
Am 12. November verkündet die sozialdemokratische
Revolutionsregierung das Frauenwahlrecht und erfüllt damit eine
schon im Erfurter Programm der SPD (1891) erhobene Forderung.
1919
EIN SOZIALDEMOKRAT WIRD REICHSPRÄSIDENT.
Im November 1918 verkündet Prinz Max von Baden die Abdankung
des Kaisers. Friedrich Ebert wird der erste Reichspräsident der
Weimarer Republik.
1933 - 1945
UNTERGRUND, EMIGRATION.
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung werden
Mitglieder der SPD, die als einzige Partei gegen das
Ermächtigungsgesetz gestimmt hat, und andere Nazigegner verhaftet,
mißhandelt und ermordet. Emigration, Illegalität und Widerstand
bestimmen 12 Jahre sozialdemokratischer Geschichte.
1945
NEUBEGINN.
Unter Kurt Schumacher (1895-1952), der eine Vereinigung mit den
Kommunisten kategorisch ablehnt, formiert sich die SPD in den
Westzonen neu.
1946
ZWANGSVEREINIGUNG.
In der Ostzone tauft sich die KPD in SED um und nimmt die
Sozialdemokratie in Gefangenschaft.
1949
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND.
Bei den ersten Wahlen zum Bundestag erreicht die SPD 29,2
Prozent der Stimmen und übernimmt die Rolle der »konstruktiven
Opposition«. Im selben Jahr erfolgt die Gründung der DDR.
1953
VOLKSAUFSTAND IN DER DDR.
Am 17. Juni retten nur noch Panzer die Herrschaft des
SED-Regimes in der DDR. Der politische Aufstand der Arbeiter wird
blutig niedergeschlagen.
1959
DAS GODESBERGER PROGRAMM.
Mit der Verabschiedung des Godesberger Grundsatzprogramms wird
die SPD unter Führung von Erich Ollenhauer und Herbert Wehner
endgültig zur Volkspartei und öffnet sich breiten Wählerschichten,
nicht zuletzt kirchlich gebundenen Kreisen.
1969
MACHTWECHSEL.
Die Zeiten sind reif für den Aufbruch aus konservativer
Verkrustung, Zeit für Reformen und neue Wege der Friedenssicherung
und Entspannung. Willy Brandt wird der erste sozialdemokratische
Bundeskanzler der Nachkriegsgeschichte.
1974
STAFETTENWECHSEL.
Im Frühjahr gibt Willy Brandt die Kanzlerschaft an Helmut
Schmidt weiter: Die Politik der beiden sozialdemokratischen Kanzler
für ein modernes Deutschland wird weltweit als Vorbild
anerkannt.
1982
DIE F.D.P. WENDET ZUR UNION.
Die FDP verläßt die sozialliberale Koalition und verschafft den
Unionsparteien die Mehrheit in Bonn. Die SPD wird wieder
Oppositionspartei. Die CDU/CSU/FDP-Regierung setzt eine
konservative Wende in Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik
durch.
1987
TRADITION UND PERSPEKTIVE.
Führungswechsel. Nach 20 Jahren Parteivorsitz gibt Willy Brandt
sein Amt ab. Hans-Jochen Vogel übernimmt die Parteiführung und
setzt auf Tradition und Perspektive.
1989
DEUTSCHLAND VEREINT.
Die Berliner Mauer fällt. In Schwante wird noch in der
Illegalität am 7. Oktober die Sozialdemokratische Partei in der DDR
gegründet. Willy Brandt sagt: »Jetzt wächst zusammen, was
zusammengehört.« Im gleichen Jahr verabschiedet die SPD in Berlin
ihr neues Grundsatzprogramm.
1998
INNOVATION UND GERECHTIGKEIT.
Mit dem Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine und dem
Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder gewinnt die Partei neues
Selbstbewusstsein und schlägt konsequent den Weg zurück in die
Regierungsverantwortung ein. Die SPD führt den modernsten Wahlkampf
ihrer Geschichte. Die Verbindung der sozialdemokratischen
Leitmotive »Gerechtigkeit« und »Innovation« überzeugt die Wähler.
Gerhard Schröder wird Bundeskanzler.
2002
Neuer Auftrag für Rot-Grün
Am 22. September hat die SPD einen historischen Wahlsieg
errungen: sie bleibt stärkste Partei und stärkste Fraktion. Gerhard
Schröder erhält ein weiteres Mandat als Bundeskanzler zur
Fortsetzung der Reformarbeit. Im Zentrum stehen solides Wachstum,
nachhaltige Entwicklung und mehr Gerechtigkeit.